FAQ
Worauf sollte ich beim Kauf einer Blumenerde achten?
Mit Blick auf eine ganzheitliche Betrachtung des Themas empfehlen wir, beim Einkauf von Erden auf folgende Punkte zu achten:
1. Wie hoch ist der Torfanteil?
Die Erde sollte mindestens stark torfreduziert, bestenfalls torffrei sein. Jede Erde muss mit einer Deklaration nach Düngemittelverordnung gekennzeichnet sein, die sich bei Sackwarenauf der Rückseite befindet. Unter den Ausgangmaterialien sind die eingesetzten Rohstoffe aufgeführt. Es ist wie bei der Kennzeichnung von Lebensmitteln: Steht ein Inhaltsstoff an erster Stelle so ist diese die Hauptkomponente. Ab einer Zugabemengen von 50% sind die Rohstoffe unter Angabe der entsprechenden Prozentzahl zu deklarieren.
Bei den Floratop® und HEIMATKONTOR Blumenerden oder den Balkon- und Kübelpflanzenerden ist es uns beispielsweise gelungen, den Torfanteil um 50 bis 100 % zu ersetzen, was auf dem Blumenerdenmarkt längst noch nicht die Regel ist. Denn im Durchschnitt enthalten Blumenerden und Kultursubstrate in Deutschland immer noch mehr als 80% Torf.
2. Welche Rohstoffe werden eingesetzt und woher kommen sie?
Die verschiedenen Rohstoffe, die bei der Herstellung Blumenerden eingesetzt werden, bringen sowohl Vorteile als auch Nachteile mit sich, deren Gegenüberstellung im Einzelnen an dieser Stelle zu weit gehen würde. Und auch bei den Ersatzstoffen für Torf muss differenziert werden: Komposte oder Rindenhumus sind ökologisch natürlich sehr sinnvoll. Ersatzstoffe wie z. B. Holzfasern, Kokosfasern oder Xylit, wie sie heute vielfach in torffreien Erden zu finden sind, werden hingegen zum Teil mit sehr hohem Energieaufwand hergestellt bzw. mit hohem Transportaufwand zum Erdenwerk gebracht.
Vorsicht ist geboten bei so genannten „Billigerden“, die zu „Schleuderpreisen“ angeboten werden. In der Vergangenheit haben verschiedene Verbraucherstiftungen im Rahmen von Untersuchungen festgestellt, dass die Qualität solcher „Billig-Erden“ teilweise stark zu wünschen übrig lässt. Zu ge-ringe Füllmengen in den Säcken wurden ebenso gefunden wie zu niedrige Nährstoffgehalte, schlechtes Pflanzenwachstum, viele Unkrautsamen, Fremdstoffe… .
Bei unseren Floratop® und HEIMATKONTOR Regionalerden werden überwiegend Rohstoffe aus der Region verwendet - gemäß dem Motto „aus der Region für die Region“. Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht dabei gütegesicherter, regionaler Qualitäts-Kompost. Als weitere regionale, nachwachsende Rohstoffe setzen wir Rindenhumus und Holzfaser ein - alle RAL-gütegesichert und größtenteils auch in der FIBL-Betriebsmittelliste für den Ökolandbau gelistet. So werden regionale Wertstoffkreisläufe zu 100% geschlossen und Transportwege möglichst kurz gehalten.
Rohstoffe wie z.B. Kokosfasern, die über tausende Kilometer aus tropischen Gebieten nach Europa transportiert und aufwändig aufbereitet werden müssen, kommen in den Floratop® und HEIMATKONTOR Regionalerden nicht zum Einsatz. Synthetische Stoffe, wie z.B. Netzmittel, werden bei allen unseren Produkten ebenfalls grundsätzlich nicht eingesetzt.
Bezüglich der Nährstoffbevorratung und –nachlieferung sind alle unsere Produkte aufgrund des hohen Kompostanteils langfristig mit den für ein gesunde Pflanzenwachstum erforderlichen Nährstoffen versorgt. Lediglich Stickstoff wird als Einzeldünger in geringem Umfang zusätzlich eingemischt. Bei den Bio-Erden handelt es sich dabei um Horndünger, der in der Positivliste der EG- Öko-Verordnung Nr. 834/2007 und ihren Durchführungsbestimmungen (Verordnung Nr. 889/2008) sowie auch in der FIBL-Betriebsmittelliste als zulässiges Betriebsmittel im Ökolandbau gelistet ist.
Warum wird überhaupt noch Torf in Blumenerden/Kultursubstraten eingesetzt?
Torf ist aufgrund seiner biologischen, chemischen und physikalischen Eigenschaften immer noch der Hauptbestandteil bei der Herstellung vieler gärtnerischer Erden und Substrate. Vor allem seine Wasserspeicherfähigkeit und das hohe Luftporenvolumen zeichnen den Rohstoff aus. Torf ist zudem kalkarm und nährstofffrei und kann relativ einfach auf die Bedürfnisse der verschiedenen Pflanzen eingestellt werden.
Vollständiger Torfersatz sehr aufwändig und unter Qualitätsgesichtspunkten nahezu unmöglich. Daher wird bei unseren Produkten der technisch größtmögliche Teil ersetzt, ohne dass dadurch die Qualität sinkt. So ist es uns bei den Blumenerden oder den Balkon- und Kübelpflanzenerden gelungen, den Torf um 50 bis 100 % zu ersetzen. Im Bundesdurchschnitt beträgt dieser Anteil gerade mal ca. 20 %.
Nicht jede torffreie Blumenerde ist ökologisch grundsätzlich zu bevorzugen! Alternative pflanzliche, nachwachsende Substratzuschlagstoffe, sind zwar weniger klimawirksam, aber dennoch nicht zwangsläufig umweltverträglich wie z.B. Kokosprodukte. Hinzu kommt, dass die Alternativen hinsichtlich der positiven Substrateigenschaften nicht mit Torf vergleichbar sind.
Bislang viel zu wenig beachtet und auch nur wenig erforscht ist die Tatsache, dass sich die Eigenschaften von Pflanzsubstraten während der Kultur verändern, vor allem durch Düngung, Bewässerung und auch durch die Pflanzen selbst. Und nicht nur das: sie verändern sich auch, wenn Substrate noch nicht in Gebrauch sind, durch z.B. Temperatureinflüsse, Feuchtigkeit des Materials und die damit in Verbindung stehende biologische Aktivität des Materials. Selbst wenn z.B. durch Einsatz von Kompost in Kombination mit Torf weitgehend stabile Mischungen erzeugt werden können, ergibt die Kombination von Kompost mit Torfersatzstoffen, wie z.B. Rindenhumus und Holzfaser ein biologisch aktives Gemisch mit komplexer Stickstoffdynamik. Das Risiko, dass sich die Eigenschaften verändern, steigt mit zunehmender Lagerungsdauer.
Die große Herausforderung liegt also darin, das Produkt so einzustellen, dass es nicht nur zum Zeitpunkt der Produktion, sondern auch nach mehrmonatiger Lagerungsdauer noch „funktioniert“. D.h. pH-Werte, Salz- bzw. Nährstoffgehalte und vor allem die biologische Aktivität in einem weitgehend stabilen Rahmen zu halten. Dies auch vor dem Hintergrund der Vorschriften der Düngemittelverordnung, wonach der Hersteller bzw. Inverkehrbringer von Kultursubstraten verantwortlich ist für die Richtigkeit der Deklaration auf der Ware.
Wieviel CO2 wird durch die Verwendung von Floratop® und HEIMATKONTOR Regionalerden eingespart?
Pro handelsüblichem 45-Liter- Sack regionaler, kompostbasierter Blumenerde werden im Vergleich zu einer durchschnittlichen Blumenerde 6 kg CO2 eingespart. Das entspricht etwa dem CO2-Ausstoß einer Fahrt von ca. 30 km mit einem Mittelklassewagen (1 Person)*. Gerechnet auf die heutige Menge verkaufter Säcke, sind dies bereits rund 600 Tonnen pro Jahr.
Im Bereich der losen Ware konnten zusätzlich rund 1.000 Tonnen CO2 allein im Jahr 2019 eingespart werden. Im Vergleich dazu: 1.000 Berufspendler, die täglich im Schnitt 40 km Fahrstrecke zurücklegen, verantworten ca. 1.500 Tonnen CO2-Äquivalente im Jahr – allein für den Arbeitsweg.
Ausgehend von den prognostizierten Mengen lassen sich die genannten Einsparungen in den nächsten Jahren auf über 6.000 Tonnen pro Jahr ausbauen. Kontinuierlich arbeitet die HUMUS- UND ERDEN KOTNOR GmbH an der Entwicklung torffreier Erden, um die CO2 – Quoten weiter zu steigern.
* (Quelle: CO2-Rechner www.quarks.de)
Warum sind torffreie und torfreduzierte (Bio-) Erden teurer als Blumenerden mit hohem Torfanteil?
Dafür gibt es mehrere Gründe:
- Weiß- und Schwarztorf sind leider immer noch die billigsten Substratausgangsstoffe, und dass, obwohl ein Großteil des heute in Deutschland eingesetzten Torfs aus den baltischen Ländern kommt. Da der Rohstoff leicht ist, lohnt sich sogar der Transport über tausende Kilometer. Die ökologischen Vorzüge regionaler Wirtschaftskreisläufe werden hierbei allerdings völlig außer Acht gelassen. Alle anderen Rohstoffe, die sich bislang in der Praxis bewährt haben und in relevantem Umfang Torf ersetzen können, wie z.B. Grüngutkompost, Rindenhumus, Holzfaser und Kokosfaser, sind teurer als Torf. Auch ihre im Vergleich zu Torf begrenzte Verfügbarkeit auf dem Markt bringt erhebliche Mehrkosten mit sich.
- Torf hat aufgrund seines relativ geringen Gewichts bzw. seiner geringen Dichte einen weiteren großen Transportvorteil in der Lieferkette. Stark torfreduzierte und torffreie Erden sind schwerer als herkömmliche „Torferden“. Ein LKW, der mit Sackware beladen wird, kann daher von diesen Erden weniger Paletten laden und transportieren, was die Transportkosten weiter erhöht.
- Der Aufwand für die Qualitätssicherung der Torfersatzstoffe und die daraus hergestellten Produkte ist deutlich höher als bei Torferden. Die Produkte sind in ihren Qualitätseigenschaften schwerer steuerbar. Das führt so Mehrkosten im Bereich der Laboranalysen Torf ist nahezu nährstofffrei und kann durch Kalk und gezielte Beigabe von Dünger genau auf die Anwendung „eingestellt“ werden. Komposte und andere Ersatzstoffe bringen dagegen Salze und Nährstoffe in das Endprodukt mit ein. Die große Herausforderung liegt vor allem darin, den pH-Wert, Salz- bzw. Nährstoffgehalte und die biologische Aktivität in einem stabilen Rahmen zu halten. Auch nach mehrmonatiger Lagerungsdauer muss die Blumenerde noch „funktionieren“.
- Sind die torffreien/torfreduzierten Erden auch noch in Bio-Qualität hergestellt, so erhöhen sich die Produktionskosten weiter, denn die zur optimalen Nährstoffeinstellung der Bio-Erden eingesetzten organischen Dünger, wie z.B. Horndünger oder Schafwollpellets, sind teurer als industriell hergestellter Mineraldünger.
Was ist der Unterschied zwischen Blumenerde und Pflanzerde? Was ist Pflanzenerde? Was ist Gartenerde?
Wenn wir von Blumenerde reden, ist grundsätzlich klar, dass wir über Erden reden, die im Bereich des privaten Hobbygartenbaus eingesetzt werden. Bei Erden, die im Bereich des gewerblichen Produktionsgartenbaus eingesetzt werden, handelt es sich um so genannte Kultursubstrate. Dies sind die Begrifflichkeiten, wie sie seit Jahrzehnten in der Substratwirtschaft und im Gartenbau üblich sind. Und auch die Gütegemeinschaft Substrate, die das RAL Gütezeichen für Blumenerden und Kultursubstrate vergibt, verwendet diese Definition.
Das Düngegesetz macht da keinen Unterschied und kennt nur Kultursubstrate. Und so finden Sie immer auf der Rückseite eines jeden Erdensackes bzw. auf der Produktinformation eine gesetzlich vorgeschriebene Deklaration nach Düngemittelverordnung, die beginnt so: „Kultursubstrat unter Verwendung von….“
Kommen wir zu Blumenerde und Pflanzerde: Kaum jemand kennt den Unterschied heute noch, weil wir – vor allem im Internet – auf ein kunterbuntes Begriffswirrwarr stoßen, welches überwiegend von Laien geprägt und genutzt wird, denen nicht bekannt ist, dass es Unterschiede zwischen Blumenerde und Pflanzerde gibt. Häufig werden die Begriffe synonym benutzt, aus fachlicher Sicht ist das aber nicht korrekt.
Blumenerde und Pflanzerde sind von ihrer Zusammensetzung her meist sehr ähnlich. Sie sind sehr humos und es werden die gleichen Grundkomponenten eingesetzt, allerdings in etwas anderen Volumenanteilen. In der Folge unterscheiden sie sich meist etwas in ihrem Nährstoffgehalt, der Struktur und der Wasserdurchlässigkeit und -haltefähigkeit sowie dem pH-Wert.
Blumenerde ist ein Produkt, was sehr hohen Anforderungen entspricht und in der Regel universell einsetzbar ist („Universalerde“) – nicht nur für Blumen. Vom Qualitätslevel her ist sie für die Ansprüche von Pflanzen in Töpfen bzw. Gefäßen im allgemeinen ausgelegt. Sie kann aber auch im Freiland, z.B. im Pflanzloch und Hochbeet eingesetzt werden. Wenn eine Erde in Pflanzgefäße gefüllt wird, muss sie hohen Anforderungen entsprechen, denn die Pflanze muss mit dem klar kommen, was im Topf vorhanden ist. Das heißt Nährstoffe und pH-Wert müssen in einem exakten Rahmen liegen, damit alles über einen längeren Zeitraum für die Pflanze passt. Aus dem Grund sind Blumenerden eher auch etwas teurer als die nachfolgend beschriebenen Produkte.
Pflanzerde ist für das Freiland bestimmt und zwar für die punktuelle oder kleinflächige Anwendung, also für das Pflanzloch, für das Hochbeet und als Kulturboden für das Kleingewächshaus. Die Pflanzenwurzel hat hierdurch auch Möglichkeiten über das Pflanzloch hinaus in den umgebenden und/oder untenliegenden Boden zu wachsen und auszuweichen, wenn die Rahmenbedingungen für sie nicht ganz genau passen. Sie ist nicht für die Anwendung in Töpfen, Kübeln, Kästen konzipiert. An Pflanzerde werden nicht ganz so hohe Anforderungen gestellt wie an Blumenerden. So darf z.B. der pH-Wert in der Pflanzerde etwas höher als 6,5 liegen, während bei einer qualitativ hochwertigen Blumenerde bei 6,5 die Obergrenze ist. Aufgrund der etwas geringeren Anforderungen sind Pflanzerden oft auch etwas preisgünstiger als Blumenerden.
Dann finden wir häufig auch noch den Begriff Pflanzenerde. Dieser wird - so macht es den Anschein – ganz allgemein für alles verwendet, im Sinne von „Erde für Pflanzen“….
Auch finder wir Aussagen im Internet, bei denen Blumenerde und Gartenerde gleichgesetzt werden. Das ist ebenfalls fachlich falsch. Gartenerde ist ein eher mineralisches Produkt (einem normalen Gartenboden ähnlich), Blumenerde hingegen ist humos.
Ein häufig missverständlich benutzter Begriff ist „Komposterde“. Der eine meint damit ein Gemisch aus z.B. Boden und Kompost. Viele verwenden den Begriff aber auch für Kompost. Das ist fachlich falsch. Aus fachlicher Sicht bedeutet dies einfach eine Erde, der Kompost beigemischt wurde. Grundsätzlich gilt: Kompost ist ein Dünger und Bodenverbesserer, keine fertige Erde in die direkt gepflanzt wird. Und der Begriff „Komposterde“ sollte dafür nicht verwendet werden. Das direkte Einpflanzen in Kompost kann zur Folge haben, dass Ihre Pflanzen sozusagen „die Möhre“ machen.
Fazit: Entscheidend sind immer die ganz spezielle Zusammensetzung und präzise Anwendungsempfehlungen, die Sie bei einem qualitativ hochwertigen Produkt auf der Verpackung und/oder ggf. speziellen Produktinformationen finden. Daher die Empfehlung: Immer auch auf die meist eher kleingedruckten Hinweise auf der Rückseite der Verpackung achten.
Was ist Komposterde?
Ein häufig selbst von Fachleuten missverständlich benutzter Begriff ist „Komposterde“. Der eine meint damit ein Gemisch, z.B. aus Boden und Kompost. Der andere hingegen meint damit Kompost, also das Ergebnis des Kompostierungsprozesses.
Aus fachlicher Sicht ist richtig, dass es sich bei Komposterde um ein Gemisch, dem Kompost beigemischt wurde Das sagt allerdings nichts darüber aus,
- in welcher Größenordnung beigemischt wurde,
- welches die anderen Bestandteile sind und
- für welchen Anwendungszweck dieses Gemisch gedacht ist.
Kompost dagegen ist ein Dünger und Bodenverbesserer. Niemals sollte direkt in reinen Kompost gepflanzt werden. Das direkte Einpflanzen in Kompost kann zur Folge haben, dass Ihre Pflanzen sozusagen „die Möhre“ machen ;-). Denn die Nährstoffkonzentration und auch der pH-Wert des puren Komposts sind in der Regel zu hoch für die meisten Pflanzen.
Müssen Floratop® und HEIMATKONTOR Regionalerden nachgedüngt werden? Wenn ja, wie?
Grundsätzlich sind unsere Erden anwendungsfertig, d.h. pflanzen - gießen - fertig!
Der Kompostanteil in den Erden aus der Region gewährleistet eine hohe Nährstoffbevorratung. Insbesondere Pflanzen in Gefäßen benötigen trotz der hohen Nährstoffbevorratung eine stickstoffbetonte Nachdüngung. Sie ist je nach Nährstoffansprüchen der Pflanze nach ca. 4 Wochen das erste Mal empfehlenswert.
Bitte verwenden Sie einen Dünger, der hauptsächlich Stickstoff enthält zum Beispiel Flüssigdünger, bei dem der Stickstoffwert (N) höher liegt als die anderen Nährstoffwerte. Die Nährstoffwerte in % finden Sie i.d.R. auf der Flaschenrückseite.
Bei der Pflanzung können Sie auch gleich eine organische Vorratsdüngung durchführen. Nehmen Sie dafür einen Dünger, der hauptsächlich Stickstoff enthält, z. B. Horndünger - Beim Einpflanzen 2 bis 3 g Horndünger pro Liter Erde untermischen. Das entspricht 20 bis 30 g für ein 10 l Gefäß. Ein gehäufter Esslöffel Hornmehl sind ca. 15 g.
Ideal ist eine Mischung aus Hornmehl (Feinstvermahlung) und Horngrus oder Hornspäne in je-weils gleichen Anteilen. Während der Wachstumsphase wird somit genügend Stickstoff freigesetzt.
Bitte verwenden Sie keine handelsüblichen Mehrnährstoff-Langzeitdünger. Sie können bei den üblichen Anwendungsmengen laut Empfehlung der Hersteller zu einer Überdüngung in den HEIMATKONTOR und Floratop® Erden führen. Dies liegt daran, dass sowohl die Zusammensetzung als auch die empfohlenen Anwendungsmengen bei diesen Düngern i.d.R. auf die weniger nährstoffreichen Torfsubstrate abgestellt sind.
Lesen Sie auch die ausführliche Deklaration und Anwendungsempfehlung auf der Sackrückseite der HEIMATKONTOR Erden bzw. auf den Produktinformationsblättern der FloratopP® Produkte.
Pflanzenbeispiele und deren Nährstoffansprüche:
Geringe Nährstoffansprüche: Lobelien, Primeln, Stiefmütterchen, Steingartengewächse, Sil-berblatt.
Mittlere Nährstoffansprüche: Fuchsien, Topfnelken, Mittagsblume, Husarenknopf. Bunt-nessel.
Hohe Nährstoffansprüche: Chrysanthemen, Geranien, Petunien, Hibiskus, Rosen, Oleander.
Freuen Sie sich auf prachtvolles gesundes Wachstum und ausdauernde Blühkraft Ihrer Pflanzen!
Weißer Belag auf der Oberfläche der Blumenerde von Zimmerpflanzen: Was ist das? Woher kommt das und was kann ich dagegen tun?
Ein häufig zu beobachtendes Phänomen bei Zimmerpflanzen ist ein weißer, gräulicher oder gelblicher Belag oben auf der Blumenerde. Hierfür können zwei Ursachen in Frage kommen:
- Es kann sich um Kalk bzw. Nährstoffe aus dem Gießwasser handeln. Sie reichern sich im Laufe der Zeit in der Erde an und lagern sich auf der Oberfläche sichtbar als Verkrustungen ab. Häufig entstehen dann auch an den Pflanzgefäßen, vor allem an Tontöpfen, weiße Ablagerungen. Werden sie zwischen den Fingern verrieben, so fühlen sie sich kristallin an.
Diese Ablagerungen sind unbedenklich, die Pflanzen nehmen in der Regel keinen Schaden davon und es sind keine besonderen Maßnahmen erforderlich. Allerdings sollten Sie Ihre Pflanzen regelmäßig (am besten jährlich) umtopfen und ihnen neue Blumenerde gönnen. - Einen Schimmelpilzbefall können Sie daran erkennen, dass er sich eher weich und flaumig anfühlt. Er tritt in der Regel bei relativ feuchten Umgebungsbedingungen auf.
Doch wodurch kommt das? Die Erklärung hierfür ist folgende:
Es ist im Grunde genommen nichts anderes als das, was in der obersten Streu- und Humusschicht des Waldbodens passiert: Blumenerden bestehen im Wesentlichen aus abgestorbener organischer Substanz (Torf, Kompost, Holzfaser, Rindenhumus usw.). Bei der Zersetzung dieser Materialien sind Mikroorganismen, u.a. auch Schimmelpilze, entscheidend beteiligt. Und auch in unserer Umgebungsluft kommen Schimmelpilze vor. Finden sie irgendwo optimale Feuchtigkeits- und Temperaturbedingungen, so vermehren sie sich.
Was kann ich dagegen tun?
- Wie beim Befall mit Trauermücken ist es wichtig, nicht zu häufig zu gießen. Der Wurzelballen sollte zwischen den Gießintervallen immer wieder etwas abtrocknen können.
- Die Erde oberflächlich mit einem Kratzer auflockern und abtrocknen lassen.
- Auch das Aufbringen einer dünnen Schicht Vogelsand auf der Blumenerde und anschließend weniger gießen kann Abhilfe schaffen.
- Die Pflanzen von unten gießen. Vermeiden Sie überschüssiges Wasser im Untersetzer oder im Übertopf, gießen Sie es ggf. ab. Die Pflanzen sollten nicht längere Zeit „nasse Füße“ haben, sonst faulen die Wurzeln.
- Blumenerde ggf. austauschen.
Bei Öffnen von in Kunststofffolien verpackten Blumenerden kann manchmal im Randbereich, dort wo das Produkt mit der Folie in Kontakt tritt, vereinzelt weißer Schimmelbelag beobachtet werden. Dies liegt darin begründet, dass sich aufgrund der Umgebungsbedingungen (Temperatur, Luftfeuchtigkeit) häufig Kondenswasser an den Innenseiten der Folien bildet, in dessen Folge sich leichter Pilzbefall bildet. Dies tritt vor allem an den Stellen auf, wo die Säcke zur Belüftung „genadelt“ sind. Das ist nicht weiter bedenklich und kann immer mal auftreten, unabhängig von der Qualität einer Blumenerde.
Wird allerdings im Inneren eines Blumenerdensacks einen deutlichen Pilzbefall festgestellt, so ist mit einem Qualitätsverlust zu rechnen. Infolge von Nährstofffestlegungen und Nährstoffkonkurrenz kann es vor allem bei Aussaat und Jungpflanzenanzucht zu Wachstumsbeeinträchtigungen und Ertragseinbußen kommen. Von einem Einsatz des Produktes für diese Zwecke sowie in Pflanztöpfen ist daher abzuraten.
Was kann ich gegen einen Befall mit kleinen schwarzen Fliegen an meiner Zimmerpflanze tun?
Wer kennt sie nicht: lästige kleine schwarze Fliegen, die zumeist um Blumentöpfe herumschwirren. Bei diesen Insekten handelt es sich um Trauermücken. Sie sind deshalb häufig in der Nähe von Blumentöpfen und Pflanzen anzutreffen, weil sie ihre Eier gerne in feuchter Blumenerde ablegen. Aus den Eiern schlüpfen nach einigen Tagen fünf bis zehn Millimeter große glasig-weiße Larven, die sich von totem Pflanzenmaterial ernähren. Da im Blumentopf nicht genug Nahrung für die Trauermücken-Larven zur Verfügung steht, werden von den Larven auch schon mal die feinen Haarwurzeln der Pflanzen angefressen – dies hat zur Folge, dass die Pflanze nicht mehr genug Wasser aufnehmen kann und welkt, obwohl die Erde eigentlich feucht genug ist. Die erwachsenen Trauermücken schädigen die Pflanzen nicht.
Was kann ich tun, wenn ich einen Befall mit Trauermücken feststelle?
- Die erwachsenen Trauermücken können im Hausbereich sehr gut mit Gelbtafeln bekämpft werden. Dies sind mit geruchslosem, nicht giftigem (insektizid-freiem) Spezialleim versehene Papp- oder Kunststofftafeln. Es gibt sie als Sticker (für kleine Blumentöpfe sinnvoll) oder als Tafeln zum Aufhängen.
Trauermücken finden die Farbe Gelb unwiderstehlich und bleiben an der klebrigen Oberfläche der Tafeln haften. Positiver Nebeneffekt ist dabei, dass auch viele andere geflügelte Schadinsekten, wie z.B. Weiße Fliegen, Thripse und geflügelte Blattläuse die Farbe Gelb unwiderstehlich finden und ebenfalls an den Gelbtafeln kleben bleiben. - Gegen die Mückenlarven selbst hilft der Einsatz von Nützlingen, die im gut sortierten Fachhandel oder in Onlineshops erhältlich sind. Bei den Nützlingen handelt es sich um eine bestimmte Art von Nematoden, die ins Gießwasser eingerührt werden und dann die Mückenlarven parasitieren und zum Absterben bringen. Die Nematoden selbst sind so klein, das sie für das menschliche Auge unsichtbar sind. Für Menschen und Haustiere sind sie ungefährlich.
- Sparsames Gießen und ein zwischenzeitliches Abtrocknen des Humusballens – Trauermücken bevorzugen feuchte Erde, daher sollte – vor allem im Winter, wenn die Pflanzen ohnehin nicht so viel Wasser benötigen – darauf geachtet werden, nicht zu viel zu gießen.
- Eine ca. 1 cm dicke Schicht mit weißem Vogelsand (oder Quarzsand, oder Kies) auf der Blumentopferde hilft ebenfalls, da die Mücken ihre Eier nicht mehr ablegen können.
- Gegebenenfalls die Blumenerde austauschen. An den Wurzelballen sollte keine Erde mehr haften, da sich sonst wieder Larven bilden können.
Was ist von den Tipps im Internet zu halten, Blumenerde/Pflanzerde selbst zu mischen?
Nichts - das gehört in die Hände von Profis!!! Und zwar vor folgendem Hintergrund:
An Blumenerden bestehen sehr hohe Anforderungen. Eine exakte Einhaltung der Qualitätsmerkmale ist unerlässlich, damit sie zuverlässig und langanhaltend funktioniert. Denn die Mehrheit der Anwender von Blumenerden wünscht sich einen optimalen, langanhaltenden Wachstums- und Ertragserfolg. Das setzt folgende Dinge voraus:
- Exakte Kenntnisse der physikalischen, chemischen und biologischen Eigenschaften der Rohstoffe,
- Spezialwissen über Pflanzenernährung und Pflanzenbau
- Know-how bei der Rezepturerstellung
- Kontrollierte Qualitätsüberwachung
Grundsätzlich muss eine Blumenerde den unterschiedlichen Bedürfnissen der Pflanzenarten gerecht werden und somit die dem jeweiligen Einsatzzweck entsprechenden pflanzenbaulichen Anforderungen erfüllen. So muss sie einen definierten pH-Wert sowie einen optimalen Salz- und Nährstoffgehalt aufweisen und unkrautfrei sein. Außerdem muss sie eine günstige Struktur, eine hohe Wasserspeicherfähigkeit und ein ausreichendes Luftporenvolumen haben. Dem Einsatzzweck bzw. den unterschiedlichen Pflanzenarten entsprechend unterscheiden sich wiederum die Anforderungen an diese Eigenschaften.
Beispiele:
Bei der Moorbeeterde muss z. B. ein niedriger pH-Wert eingestellt werden, bei einer Anzuchterde sind ein geringer Salzgehalt und vergleichsweise niedrige Nährstoffgehalte besonders wichtig.
Zu unterscheiden ist weiterhin zwischen Erdenprodukten für die Freilandanwendung und solchen für die Kultur in Töpfen/Gefäßen. Die Tatsache, dass den Pflanzen in Töpfen/ Gefäßen nur ein sehr begrenzter Raum für das Wurzelwachstum zur Verfügung steht, verdeutlicht, dass es sich hier um einen sehr sensiblen Anwendungsbereich handelt, in dem es gilt, die jeweiligen Anforderungen und Eigenschaften exakt einzuhalten. Eine gute Blumenerde für die Anwendung in Kästen, Kübeln und Töpfen weist einen pH-Wert im Bereich 5,5 bis 6,5 auf, sonst kann es zu unerwünschten Mikronährstofffestlegungen und in der Folge Wachstumseinbußen kommen. Auch muss sie gut strukturiert sein und ausreichend Luftporenvolumen aufweisen, damit sie nicht verdichtet und in der Folge das Wurzelwachstum eingeschränkt wird.
Die Eigenschaften der verschiedenen Ausgangsstoffe müssen zwingend bekannt sein. Ansonsten entsteht eine Mischung mit unbekannten Eigenschaften und beliebiger Qualität. Und genauso verhält es sich aber mit diesen „Rezepten“ zum Selbermischen von Blumenerde. Gartenboden, Kompost, Sand, Holzkohle, Kokosfaser, Mikroorganismen, Hornspäne, um nur einige der dort genannten Rohstoffe zu nennen, unterscheiden sich jedoch oft erheblich von den Anforderungen an eine Blumenerde. Auch unterliegen vor allem ihre chemischen Eigenschaften Schwankungen in Abhängigkeit von den jeweiligen Chargen und sind keineswegs immer gleich.
Auf Basis von Kompost, Gartenboden und Lehm oder Sand lässt sich allenfalls eine Gartenerde (mit Unkrautsamen) für die flächige Anwendung im Freiland herstellen, nicht aber eine Blumenerde, die vor allem in Pflanzgefäßen oder auch im Pflanzloch eingesetzt werden soll. Aber Achtung: Auch eine einfache „Gartenerde“ muss Mindestanforderungen an ausreichende Nährstoffgehalte und -verfügbarkeiten sowie die physikalische Bodeneigenschaften einhalten. Und was die Nährstoffe angeht so sollte keinesfalls das Motto „Viel hilft viel“ zur Anwendung kommen. Zu hohe Nährstoffgehalte im Boden können – selbst bei gutem Wachstumserfolg – z.B. negative Auswirkungen auf die Inhaltsstoffe von dort angebauten Lebensmitteln haben.
So sind Gartenkomposte nicht geeignet um selber Erden daraus herzustellen. Kenntnisse zu Nährstoffgehalten, pH-Wert, Schadstoffen liegen in der Regel nicht vor. Auch ist der Unkrautsamenbesatz hoch und sie können Pflanzenkrankheitserreger enthalten, weil während des Kompostierungsprozesses keine ausreichend hohen Temperaturen für eine Hygienisierung erreicht werden. Im Gegensatz dazu unterliegen professionelle Komposte von Kompostierungsanlagen unterliegen einer gezielten Rottesteuerung mit hohen Temperaturen über einen längeren Zeitraum, sind hygienisiert und unterliegen einer regelmäßigen, umfangreichen Qualitätsüberwachung.
Was wird eigentlich unter Bio-Erde verstanden? Ist Bio-Erde torffrei?
Bio-Erden werden vor allem von ökologisch sehr bewussten Gärtner*innen nachgefragt, überwiegend für den Anbau von gesundem Gemüse, Kräutern und Obst im eigenen Garten.
Die Bezeichnung „Bio“ ist bei Kultursubstraten/Blumenerden – anders als bei Lebensmitteln - nicht gesetzlich geschützt. Und so führt diese Bezeichnung beim Konsumenten häufig zu Verwirrung.
Die Bezeichnung „Bio“ bedeutet hier konkret nichts anderes, als dass ausschließlich Rohstoffe enthalten sind, die im ökologischen Landbau eingesetzt werden dürfen. Das heißt, sie müssen den Vorgaben der EU-Richtlinie für den ökologischen Landbau entsprechen. („enthält ausschließlich Bestandteile, die der Positivliste der EG- Öko-Verordnung Nr. 834/2007 und ihren Durchführungsbestimmungen (Verordnung Nr. 889/2008) entsprechen“). Häufig sind viele der Bio-Erden darüber hinaus in der Betriebsmittelliste des FIBL (Forschungsinstitut für den biologischen Landbau) gelistet.
Bei Bio-Erden sind zur Einstellung der Nährstoffgehalte auf die pflanzenbaulichen Anforderungen nur organische Dünger, z.B. Horndünger, Schafwollpellets, Vinasse, zugelassen. Der Einsatz von Mineraldüngern („Kunstdünger“) ist nicht zulässig. Dies gilt auch für die häufig in Erden eingesetzten synthetischen Netzmittel. Dies sind Tenside, welche die Oberflächenspannung von Wasser aufheben, denn vor allem Torf reagiert ab einem gewissen Trockenheitsgrad stark wasserabweisend. Netzmittel wirken dem entgegen.
Entgegen der landläufigen Meinung darf Bio-Erde durchaus Torf enthalten. Und – um die Verwirrung komplett zu machen – nicht jede torffreie Erde ist auch automatisch Bio.
Die Floratop® und HEIMATKONTOR Regionalerden enthalten überwiegend Rohstoffe aus der Region, vor allem regionalen Qualitäts-Kompost. Als weitere regionale, nachwachsende Rohstoffe setzen wir Rindenhumus und Holzfaser ein - alle RAL-gütegesichert und größtenteils auch in der FIBL-Betriebsmittelliste für den Ökolandbau gelistet. Synthetische Stoffe, wie z.B. Netzmittel, werden bei allen unseren Produkten ebenfalls grundsätzlich nicht eingesetzt.
Bezüglich der Nährstoffversorgung und –nachlieferung sind alle unsere Produkte aufgrund des hohen Kompostanteils langfristig mit den für ein gesundes Pflanzenwachstum erforderlichen Nährstoffen bevorratet, so dass auf die Zugabe von Dünger weitgehend verzichtet werden kann. Lediglich Stickstoff wird als Einzeldünger in geringem Umfang zusätzlich eingemischt. Bei den Bio-Erden handelt es sich dabei um Horndünger, der in Positivliste der EG- Öko-Verordnung Nr. 834/2007 und ihren Durchführungsbestimmungen (Verordnung Nr. 889/2008) sowie auch in der FIBL-Betriebsmittelliste als zulässiges Betriebsmittel im Ökolandbau gelistet ist.
Wie lagere ich Blumenerden am besten? Wie lange ist sie haltbar?
Grundsätzlich sollte Blumenerde witterungsgeschützt gelagert werden, d.h. trocken, vor Vernässung und Austrockung geschützt, nicht der direkten Sonneinstrahlung ausgesetzt. Geöffnete Säcke sollten dicht verschlossen werden.
Empfehlung: Die Blumenerde sollte spätestens innerhalb eines Jahres aufgebraucht werden, denn bei längerer Lagerung können Schwankungen der Nährstoffgehalte auftreten.
Wodurch kommt das?
Die eingesetzten Rohstoffe sind ein Gemisch aus überwiegend organischen Materialien (Kompost, Rindenhumus, Holzfaser, Torf). Jeder Rohstoff ist mit Mikroorganismen besetzt, die „lebendig“ sind. In der Mischung können die Mikroorganismenpopulationen der einzelnen Komponenten nach einer Weile miteinander „reagieren“. In der Folge kann es zu Qualitätsveränderungen bei der Blumenerde kommen, da der Nährstoffhaushalt sozusagen in Bewegung gerät, z.B. weil Nährstoffe entweder im Übermaß freigesetzt oder auch festgelegt werden können. Der seitens der Gärtner*in gewünschte Wachstumserfolg ist damit nicht unbedingt mehr garantiert.
Überlagerte Blumenerde sollte daher nur noch im Freiland angewendet und dort mit dem vorhandenen Boden gemischt bzw. in diesen eingearbeitet werden.