AKTUELLES: 

Unser jährlicher Werksverkauf startet!

Wenn wir von Blumenerde reden, ist grundsätzlich klar, dass wir über Erden reden, die im Bereich des privaten Hobbygartenbaus eingesetzt werden. Bei Erden, die im Bereich des gewerblichen Produktionsgartenbaus eingesetzt werden, handelt es sich um so genannte Kultursubstrate. Dies sind die Begrifflichkeiten, wie sie seit Jahrzehnten in der Substratwirtschaft und im Gartenbau üblich sind. Und auch die Gütegemeinschaft Substrate, die das RAL Gütezeichen für Blumenerden und Kultursubstrate vergibt, verwendet diese Definition.

Das Düngegesetz macht da keinen Unterschied und kennt nur Kultursubstrate. Und so finden Sie immer auf der Rückseite eines jeden Erdensackes bzw. auf der Produktinformation eine gesetzlich vorgeschriebene Deklaration nach Düngemittelverordnung, die beginnt so: „Kultursubstrat unter Verwendung von….“

Kommen wir zu Blumenerde und Pflanzerde: Kaum jemand kennt den Unterschied heute noch, weil wir – vor allem im Internet – auf ein kunterbuntes Begriffswirrwarr stoßen, welches überwiegend von Laien geprägt und genutzt wird, denen nicht bekannt ist, dass es Unterschiede zwischen Blumenerde und Pflanzerde gibt. Häufig werden die Begriffe synonym benutzt, aus fachlicher Sicht ist das aber nicht korrekt.

Blumenerde und Pflanzerde sind von ihrer Zusammensetzung her meist sehr ähnlich. Sie sind sehr humos und es werden die gleichen Grundkomponenten eingesetzt, allerdings in etwas anderen Volumenanteilen. In der Folge unterscheiden sie sich meist etwas in ihrem Nährstoffgehalt, der Struktur und der Wasserdurchlässigkeit und -haltefähigkeit sowie dem pH-Wert.

Blumenerde ist ein Produkt, was sehr hohen Anforderungen entspricht und in der Regel universell einsetzbar ist („Universalerde“) – nicht nur für Blumen. Vom Qualitätslevel her ist sie für die Ansprüche von Pflanzen in Töpfen bzw. Gefäßen im allgemeinen ausgelegt. Sie kann aber auch im Freiland, z.B. im Pflanzloch und Hochbeet eingesetzt werden. Wenn eine Erde in Pflanzgefäße gefüllt wird, muss sie hohen Anforderungen entsprechen, denn die Pflanze muss mit dem klar kommen, was im Topf vorhanden ist. Das heißt Nährstoffe und pH-Wert müssen in einem exakten Rahmen liegen, damit alles über einen längeren Zeitraum für die Pflanze passt. Aus dem Grund sind Blumenerden eher auch etwas teurer als die nachfolgend beschriebenen Produkte.

Pflanzerde ist für das Freiland bestimmt und zwar für die punktuelle oder kleinflächige Anwendung, also für das Pflanzloch, für das Hochbeet und als Kulturboden für das Kleingewächshaus. Die Pflanzenwurzel hat hierdurch auch Möglichkeiten über das Pflanzloch hinaus in den umgebenden und/oder untenliegenden Boden zu wachsen und auszuweichen, wenn die Rahmenbedingungen für sie nicht ganz genau passen. Sie ist nicht für die Anwendung in Töpfen, Kübeln, Kästen konzipiert. An Pflanzerde werden nicht ganz so hohe Anforderungen gestellt wie an Blumenerden. So darf z.B. der pH-Wert in der Pflanzerde etwas höher als 6,5 liegen, während bei einer qualitativ hochwertigen Blumenerde bei 6,5 die Obergrenze ist. Aufgrund der etwas geringeren Anforderungen sind Pflanzerden oft auch etwas preisgünstiger als Blumenerden.

Dann finden wir häufig auch noch den Begriff Pflanzenerde. Dieser wird - so macht es den Anschein – ganz allgemein für alles verwendet, im Sinne von „Erde für Pflanzen“….

Auch finder wir Aussagen im Internet, bei denen Blumenerde und Gartenerde gleichgesetzt werden. Das ist ebenfalls fachlich falsch. Gartenerde ist ein eher mineralisches Produkt (einem normalen Gartenboden ähnlich), Blumenerde hingegen ist humos.

Ein häufig missverständlich benutzter Begriff ist „Komposterde“. Der eine meint damit ein Gemisch aus z.B. Boden und Kompost. Viele verwenden den Begriff aber auch für Kompost. Das ist fachlich falsch. Aus fachlicher Sicht bedeutet dies einfach eine Erde, der Kompost beigemischt wurde.  Grundsätzlich gilt: Kompost ist ein Dünger und Bodenverbesserer, keine fertige Erde in die direkt gepflanzt wird. Und der Begriff „Komposterde“ sollte dafür nicht verwendet werden. Das direkte Einpflanzen in Kompost kann zur Folge haben, dass Ihre Pflanzen sozusagen „die Möhre“ machen.

Fazit: Entscheidend sind immer die ganz spezielle Zusammensetzung und präzise Anwendungsempfehlungen, die Sie bei einem qualitativ hochwertigen Produkt auf der Verpackung und/oder ggf. speziellen Produktinformationen finden. Daher die Empfehlung: Immer auch auf die meist eher kleingedruckten Hinweise auf der Rückseite der Verpackung achten.