Mit Blick auf eine ganzheitliche Betrachtung des Themas empfehlen wir, beim Einkauf von Erden auf folgende Punkte zu achten:
1. Wie hoch ist der Torfanteil?
Die Erde sollte mindestens stark torfreduziert, bestenfalls torffrei sein. Jede Erde muss mit einer Deklaration nach Düngemittelverordnung gekennzeichnet sein, die sich bei Sackwarenauf der Rückseite befindet. Unter den Ausgangmaterialien sind die eingesetzten Rohstoffe aufgeführt. Es ist wie bei der Kennzeichnung von Lebensmitteln: Steht ein Inhaltsstoff an erster Stelle so ist diese die Hauptkomponente. Ab einer Zugabemengen von 50% sind die Rohstoffe unter Angabe der entsprechenden Prozentzahl zu deklarieren.
Bei den Floratop® und HEIMATKONTOR Blumenerden oder den Balkon- und Kübelpflanzenerden ist es uns beispielsweise gelungen, den Torfanteil um 50 bis 100 % zu ersetzen, was auf dem Blumenerdenmarkt längst noch nicht die Regel ist. Denn im Durchschnitt enthalten Blumenerden und Kultursubstrate in Deutschland immer noch mehr als 80% Torf.
2. Welche Rohstoffe werden eingesetzt und woher kommen sie?
Die verschiedenen Rohstoffe, die bei der Herstellung Blumenerden eingesetzt werden, bringen sowohl Vorteile als auch Nachteile mit sich, deren Gegenüberstellung im Einzelnen an dieser Stelle zu weit gehen würde. Und auch bei den Ersatzstoffen für Torf muss differenziert werden: Komposte oder Rindenhumus sind ökologisch natürlich sehr sinnvoll. Ersatzstoffe wie z. B. Holzfasern, Kokosfasern oder Xylit, wie sie heute vielfach in torffreien Erden zu finden sind, werden hingegen zum Teil mit sehr hohem Energieaufwand hergestellt bzw. mit hohem Transportaufwand zum Erdenwerk gebracht.
Vorsicht ist geboten bei so genannten „Billigerden“, die zu „Schleuderpreisen“ angeboten werden. In der Vergangenheit haben verschiedene Verbraucherstiftungen im Rahmen von Untersuchungen festgestellt, dass die Qualität solcher „Billig-Erden“ teilweise stark zu wünschen übrig lässt. Zu ge-ringe Füllmengen in den Säcken wurden ebenso gefunden wie zu niedrige Nährstoffgehalte, schlechtes Pflanzenwachstum, viele Unkrautsamen, Fremdstoffe… .
Bei unseren Floratop® und HEIMATKONTOR Regionalerden werden überwiegend Rohstoffe aus der Region verwendet - gemäß dem Motto „aus der Region für die Region“. Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht dabei gütegesicherter, regionaler Qualitäts-Kompost. Als weitere regionale, nachwachsende Rohstoffe setzen wir Rindenhumus und Holzfaser ein - alle RAL-gütegesichert und größtenteils auch in der FIBL-Betriebsmittelliste für den Ökolandbau gelistet. So werden regionale Wertstoffkreisläufe zu 100% geschlossen und Transportwege möglichst kurz gehalten.
Rohstoffe wie z.B. Kokosfasern, die über tausende Kilometer aus tropischen Gebieten nach Europa transportiert und aufwändig aufbereitet werden müssen, kommen in den Floratop® und HEIMATKONTOR Regionalerden nicht zum Einsatz. Synthetische Stoffe, wie z.B. Netzmittel, werden bei allen unseren Produkten ebenfalls grundsätzlich nicht eingesetzt.
Bezüglich der Nährstoffbevorratung und –nachlieferung sind alle unsere Produkte aufgrund des hohen Kompostanteils langfristig mit den für ein gesunde Pflanzenwachstum erforderlichen Nährstoffen versorgt. Lediglich Stickstoff wird als Einzeldünger in geringem Umfang zusätzlich eingemischt. Bei den Bio-Erden handelt es sich dabei um Horndünger, der in der Positivliste der EG- Öko-Verordnung Nr. 834/2007 und ihren Durchführungsbestimmungen (Verordnung Nr. 889/2008) sowie auch in der FIBL-Betriebsmittelliste als zulässiges Betriebsmittel im Ökolandbau gelistet ist.